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Eine einfache Rechnung

An einem schönen Tag im Spätherbst, bei milden Außentemperaturen und Sonnenschein trafen sich die Mitglieder des MFC Gernsheim …. ach nee, falscher Text.

An einem nasskalten Tag Ende November, bei einer Außentemperatur von 4 Grad und zeitweiligem Nieselregen trafen sich 23 unerschrockene Helfer des MFC Gernsheim, einer Masse von 12 m³ Laub verteilt auf einer Fläche von knapp einem Hektar zu Leibe zu rücken. Nicht nur, dass der Regen der letzten Tage das Laub aufgeweicht und schwer gemacht hatte machte es unangenehm beim Sammeln, es hing auch immer ein Hauch von Schnee in der Luft und tiefe Wolken hingen am Himmel. Auch der Wetterbericht für den Samstag versprach kein Wetter für einen Außeneinsatz.

Vielleicht war es das, was die Helfer so zur Eile antrieb, dass wir bereits nach 90 Minuten den ersten Container gefüllt hatten, den Mario sogleich abgeholt hat. Es schien gerade so zu sein, dass sich alle gegenseitig übertreffen wollten. Keine Pause, keine Müdigkeit, kein Stillstand – es war nahezu unheimlich zu sehen, mit welch grimmiger Entschlossenheit Säcke gefüllt, Schubkarren beladen und Laubhaufen zusammengerecht wurden.

Johannes, Helmut und Finn übten sich neben dem Laubsammeln im Zusammenstampfen der Laubberge im Container, Ludger und Roland rückten derweil einer hartnäckigen und ziemlich boshaften Wurzel zu Leibe, Thomas, Gernot und Bernd stellten den Zaun, der unsere Rasenfläche gegen gefräßige Wildschweine schützen soll, während Domnique, Daniel, Dieter, Hans, Simone, Matthias, Kai, Sebastian, Guido, Ronnie, Werner, Karl und Henry Sack um Sack füllten und zum Container trugen.

Da für den Arbeitseinsatz realistische sechs Stunden angesetzt waren, musste ich zwischen zeitlich überlegen, was wir mit der gesamten Mannschaft anstellen sollten, wenn wir schon früher mit den gesamten Arbeiten fertig werden sollten. Also erst einmal eine Pause eingeläutet, in der es heißen Tee mit Fruchtsaft gab und in der sich alle Helfer erst einmal aufwärmen und die müden Knochen strecken konnten. Einigen Helfern musste der Laubsammelkorb aus den Händen genommen bzw. der Laubbläser ausgeschaltet werden, sonst hätten sie noch die Pause durchgearbeitet 🙂

Die zweite Etappe bildete gleichzeitig auch den Endspurt, an dessen Ziel ein heißes Mittagsessen von unserem Clubwirt stand. Würstchen mit frischem Baguette und Senf wurden genauso gerne angenommen, wie ein warmes Plätzchen in der Clubhütte für die malträtierten Arme und Beine.

Und selten hat man unser Clubhaus so gefüllt und voller Lachern, Scherzen und Gesprächen über die geleistete Arbeit gesehen. Gerade diese Atmosphäre hat mich besonders beeindruckt, dieser Moment, in dem alle beisammen saßen (bzw. standen, denn es gab keinen einzigen Platz mehr), plauderten und sich von den Strapazen ausruhten, im Wissen gemeinsam etwas geleistet zu haben. Nicht verwunderlich ist, dass einige Mitglieder dann auch noch bis weit über das Ende des Arbeitseinsatzes hinaus blieben und den Augenblick genossen.

Ich glaube, wir brauchen mehr große Arbeitseinsätze…

Patrick Mohler